Haustüre: Einkaufen – Stadt/Land/Global

Es ist dir gesagt worden, Mensch, was gut ist, und was der Herr von dir erwartet: Nichts anderes als dies: Recht tun, Güte und Treue lieben, in Ehrfurcht den Weg gehen mit deinem Gott.

Micha 6, Vers 8

Wie über 2.000 weitere Versen der Bibel beschäftigt sich Micha 6, 8 mit Fragen von Armut und Gerechtigkeit. Im Alten wie im Neuen Testament ruft Gott in diesen Versen dazu auf, Armut zu lindern und Gerechtigkeit zu schaffen.

Wir brauchen eine Nachfolge Jesu, die den verantwortlichen und nachhaltigen Umgang mit den Ressourcen der Schöpfung und die Veränderung unseres Lebens einbezieht. Für viele von uns heißt das, die biblische Bedeutung von „Haushalterschaft“ neu zu entdecken.

Der Sabbat-Gedanke erinnert uns daran, dass unser Konsumverhalten Grenzen braucht. Einen Lebensstil des Genug. Unser täglicher Einkauf bietet dazu reichlich Gelegenheiten.

Wir beten darum, dass wir in unserer Zeit und in unseren unterschiedlichen Lebensumständen befähigt werden, zu tun, was der Herr von uns fordert: gerecht handeln, Barmherzigkeit lieben und demütig mit unserem Gott wandeln.

Zum Weiterlesen: Psalm 82, Verse 3-4; Amos 5, Vers 24; Jesaja 58, Verse 7-8; Matthäus 25

Verantwortlich Leben – auf dem Land, in der Stadt

In unserer globalisierten und vernetzten Welt, haben unser Handeln und unsere Entscheidungen einen direkten Einfluss auf das Leben der Menschen in anderen Ländern und Regionen. Der Plantagenarbeiter in Afrika, die Kleidernäherin in Bangladesch oder der Arbeiter in einer chinesischen Computer-Fabrik wird in gewisser Weise zu meinem Nächsten, weil ihre oder seine Produkte bis zu mir gelangen. Und mein Abfall landet auch wieder dort auf Müllkippen oder als Mikroplastik am Strand.

Wollen wir also eine Tafel Schokolade, ein T-Shirt oder ein Kilo Äpfel kaufen, sollten wir dann nicht auch nach Herstellungsbedingungen und ökologischen Zusammenhängen fragen?

Mit meinen Kaufentscheidungen kann ich direkt beeinflussen, unter welchen Bedingungen Menschen weltweit arbeiten und leben müssen und welcher Abfall wo landet.

Nicht nur in vielen (Groß)-städten gibt es inzwischen sogenannte „unverpackt-Läden“, auch in kleineren Orten gibt es ähnliche Angebote oder Initiativen. Außerdem lassen sich gerade auf dem Land viele Produkte direkt bei den Erzeugern verpackungsfrei einkaufen – bei Gärtnereien oder Hofläden. Oder auch auf Wochenmärkten.

Mehrweg statt Einweg

Millionen Tonnen Verpackungsmüll jährlich. Eine erschreckende Bilanz für unsere Umwelt. Viele Plastikverpackungen sind kurzlebige Einwegprodukte. Ist es nötig, den Käse von der Theke in einer Plastikfolie nach Hause zu tragen?

Plastikfrei Einkaufen ist gar nicht schwer. Ein wenig Vorbereitung und die richtige Ausstattung ist jedoch nötig:

Wiederverwendbare Obst- und Gemüsenetze oder Stoffbeutel ersetzen Plastiktüten. Beim Bäcker kann so auch auf die Papiertüte verzichtet werden. In Vorratsdosen oder Gläser kommen Produkte von der Theke, beispielsweise Käse. Und auch der Eierkarton kann gut mehrfach verwendet werden.

Wählen Sie Produkte in Glasflaschen und Mehrwegflaschen und wenn es in Ihrer Umgebung einen „unverpackt -Laden“ gibt, unterstützen Sie ihn.

Achten Sie diese Woche doch mal bewusst darauf, wie viele Plastikverpackungen beim Einkaufen anfallen und auf welche davon Sie verzichten können!

Links:

https://emk-gfs.de/aktion-emk-plastikfrei

https://wir-kaufen-anders.de/

http://boderei.de/

Es geht doch!

Am Anfang war es ungewohnt, den Käse direkt an der Theke in die mitgebrachte Vorratsdose legen zu lassen – für uns und die Verkäuferin.

Aber inzwischen ist es beinahe Routine. Nur noch selten vergessen wir, die Vorratsdose mitzunehmen. Nach dem Einkaufen geht es dann sogar schneller, die Vorratsdose kommt einfach direkt in den Kühlschrank!

Der Supermarkt wirbt nun selbst mit dieser Möglichkeit und bietet entsprechende Vorratsdosen an.

Autor: Stefan Weiland

Kontaktstelle für kirchliches Umweltmanagement

umweltmanagement@emk.de