Hallo zusammen,ich versuche seit einigen

Hallo zusammen,

ich versuche seit einigen Jahren mehr oder weniger plastikarm zu leben. Plastikfrei schaffe ich eine Woche ohne Probleme, über längere Zeit hinweg bin ich leider immer wieder inkonsequent. Die Fastenzeit war dafür oft ein guter Ausgangspunkt. Los ging es mit der Umstellung von Tetrapack-Milch zu Flaschenmilch (inzwischen direkt angezapft an der Milchtankstelle um die Ecke). Natürlich legten wir vor allem beim Obst- und Gemüsekauf besondern wert auf unverpackte Produkte (gern auf dem Markt, oder im Bioladen, aber eben auch im Supermarkt). Und wenn etwas in Plastik verpackt war, dann wurde es eben nicht gekauft. Es ist überraschend, wie man trotzdem tolles Essen zaubern kann.

Schwieriger war es natürlich bei Putz- und Hygieneartikeln. In der Fastenzeit 2016 kamen wir damit gar nicht klar und fühlten uns echt mies, da wir nicht konsequent unsere eigenen (plastikfreien) Vorgaben einhalten konnten. Ich fing daher an, viele Produkte selbst herzustellen (WC-Tabs, Zahnpasta, Deo-Creme, Flüssigseife, Allzweckreiniger…) und musste feststellen, dass es oft ganz einfahc und vor allem billig war. Allerdings wollte ich trotzdem auf manchen Luxus nicht verzichten und so lebe ich nun im Alltag mit Shampooseife und Deo-Creme aus dem „unverpackt“ Laden. Auch Putzmittel kann man dort wunderbar aus großen (Pfand-)Kanistern abzapfen und in ein eigenes Behältnis füllen.

Was sicht tatsächlich über die letzten Jahen verändert hat, ist mein Blick auf die Produkte: Ich kaufe keine Nudeln mehr, die in Plastik eingepackt sind und versuche so im normalen Supermarkt nur noch plastiklos einzukaufen. Großes Problem ist die Wurst- und Käsetheke. Auch hier habe ich einzelne Anbieter gefunden, für die es ok ist, wenn sie mir den Käse direkt auf der Theke in mein Behältnis legen, für die meisten ist es aber unangenehm und so mancher Metzger sagt auch „Das können wir schon machen, Sie machen sich damit allerdings nicht sehr beliebt.“ Es wird also nicht gern gesehen. Trotzdem funktioniert es mit sehr viel Freundlichkeit und Erklärung, wenn man möchte.

Viele unsinnige Produkte lassen sich einfach vermeiden. Ich muss keine geschälten Orangenschnitze in der Tüte kaufen, oder vorgeschälte Karotten etc. Dieses Obst und Gemüse hat eine wunderbare eigen Schale, die ihr die Natur geschenkt hat, was soll also so ein Blödsinn?
Unverpackt-Läden gibt es inzwischen an immer mehr Orten und sie erleichtern den Alltag ohne Plastik sehr. Ich denke aber, jedes Mal, wenn ich etwas kaufe (oder kaufen muss), was eine Plastikverpackung hat: „Vielleicht kann ich der Verpackung noch einen weiteren Sinn geben“ und kaufe daher z. B. Süßigkeiten im Kilopack, um dann die Verpackung das nächste Mal mit zur Käsetheke zu nehmen und sie mit Käse befüllen zu lassen. Ich kaufe keine Müllbeutel mehr, sondern verwende alte Tüten oder beispielsweise die Plasitkhülle, mit der Klopapier eingepackt wird (leider hat unser „unverpackt“ Laden kein Klopapier und diese Spülduschen möchte ich nicht benutzen). Ich benutze also durchaus nach wie vor Plastik, weil ich denke, dass es eine super praktische Erfindung ist. Ich Schussel habe bereits viele Glasflaschen zerschmettert und möchte beim Sport nicht auch noch auf meine Glasflasche achten müssen. Aber ich versuche dieses Plastik häufiger zu verwenden und vermeide Einwegprodukte.

Auf diesem Gebiet konsequent zu sein ist nicht einfach, aber wie Stefan Zweig sagte:
„Wenn viele kleine Leute an vielen kleinen Orten viele kleine Schritte tun, dann werden sie das Gesicht der Welt verändern.“