Frie­dens­po­li­ti­sche Wahlprüfsteine

Die Euro­pa­wahl soll dazu die­nen, die Euro­päi­sche Uni­on wei­ter als Frie­dens­pro­jekt zu ent­wi­ckeln. Dar­auf wei­sen öku­me­ni­sche Grup­pen und Initia­ti­ven hin.

Im kom­men­den Monat fin­den vom 23. bis 26. Mai die Wah­len zum Euro­päi­schen Par­la­ment statt. Im Rah­men der Öku­me­ni­schen Kon­sul­ta­ti­on für Gerech­tig­keit und Frie­den (ÖKGF) for­mu­lier­ten meh­re­re Orga­ni­sa­tio­nen frie­dens­po­li­ti­sche Wahl­prüf­stei­ne für die anste­hen­den Euro­pa­wah­len. Die Evan­ge­lisch-metho­dis­ti­sche Kir­che (EmK) in Deutsch­land ist über die »Fach­grup­pe Gerech­tig­keit, Frie­den und Bewah­rung der Schöp­fung« ver­bun­den mit dem öku­me­ni­schen Netz­werk Church and Peace (Kir­che und Frie­den), das an der Ver­öf­fent­li­chung der Wahl­prüf­stei­ne mitwirkte. 

Auch die Arbeits­grup­pe »Evan­ge­li­um und gesell­schaft­li­che Ver­ant­wor­tung« der Ver­ei­ni­gung Evan­ge­li­scher Frei­kir­chen (VEF) hat sich die­se Wahl­prüf­stei­ne zu eigen gemacht und lädt ein, mit Hil­fe der Wahl­prüf­stei­ne die Kan­di­da­ten der Par­tei­en um Aus­künf­te zu bit­ten und kri­tisch zu befra­gen, wofür sie im Fal­le ihrer Wahl in das Euro­päi­sche Par­la­ment ein­tre­ten wer­den. Dabei geht es um Nach­fra­gen zur Sub­ven­tio­nie­rung der Rüs­tungs­in­dus­trie, Stär­kung gewalt­frei­er Kri­sen­prä­ven­ti­on, euro­päi­sche Rüs­tungs­ex­por­te sowie Asyl und Migration. 

Frie­dens­pro­jekt Euro­päi­sche Union 

In ähn­li­cher Wei­se macht auch die bereits im Febru­ar gestar­te­te Akti­on »Ret­tet das Frie­dens­pro­jekt Euro­pa« dar­auf auf­merk­sam, dass die Euro­päi­sche Uni­on ab dem Jahr 2021 gro­ße Inves­ti­tio­nen in die euro­päi­sche Rüs­tungs­in­dus­trie plant. Die von Bischof Harald Rück­ert für die Evan­ge­lisch-metho­dis­ti­sche Kir­che in Deutsch­land mit­un­ter­zeich­ne­te Akti­on erin­nert dar­an, dass die Euro­päi­sche Eini­gung nach dem Zwei­ten Welt­krieg Ver­söh­nung zwi­schen Fein­den brach­te und damit welt­weit zu einem Frie­dens­pro­jekt mit Vor­bild­cha­rak­ter wur­de. Des­halb, so die Initia­to­ren die­ses Pro­jekts, brau­che es »drin­gen­der denn je eine Euro­päi­sche Uni­on, die für Frie­den und Men­schen­rech­te ein­tritt – zu Hau­se und jen­seits ihrer Grenzen«. 

Zwi­schen­zeit­lich haben sich die­sem Auf­ruf über hun­dert Orga­ni­sa­tio­nen und Insti­tu­tio­nen ange­schlos­sen und for­dern die Euro­päi­sche Uni­on (EU) dazu auf, ins­ge­samt zehn Mil­li­ar­den Euro für gewalt­freie Kon­flikt­be­ar­bei­tung, für frie­dens­för­dern­de Maß­nah­men und für die För­de­rung von Men­schen­rech­ten und Demo­kra­tie in den Haus­halt ein­zu­stel­len. Die Bür­ger der EU soll­ten mit ihrer Stimm­ab­ga­be deut­lich machen, dass ihnen dar­an lie­ge, dass die Euro­päi­sche Uni­on sich wei­ter als Frie­dens­pro­jekt ent­wick­le und nicht als Militärmacht. 

Hin­weis: Die­ser Arti­kel erschien zuerst auf emk.de

Bild­nach­weis: Logo der Akti­on »Ret­tet das Frie­dens­pro­jekt Europa«