Auf dem Weg zu einem umweltverträglichen und generationenverträglichen Lebensstil
Alle natürlichen Rohstoffe, die wir zum Essen, Wohnen, Reisen, etc. verbrauchen, benötigen Platz zum Nachwachsen auf unserem Planeten. So steckt in jedem Glas Orangensaft nicht nur der Fruchtsaft, sondern auch das Wasser für die Obstplantagen, der Boden auf dem die Orangenbäume wachsen, die Energie für Transport, Kühlung, Verpackung etc. Ebenso braucht die Natur Ressourcen, um unsere Abfälle abzubauen (z.B. Wälder, um das CO2 zu binden). Der ökologische Fußabdruck macht diesen Flächenbedarf deutlich und vermittelt ein verständliches Bild der ökologischen Grenzen unseres Planeten.
Das Rechenmodell „Footprint“ wurde Anfang der 90er Jahre von den Wissenschaftlern William Rees und Mathis Wackernagel entwickelt. Sie haben Footprint als Maßstab für den globalen Ressourcenverbrauch vorgeschlagen. Ihre Forschungsfrage lautete:Wie viel Fläche beanspruchen wir, wie viel haben wir zur Verfügung?
Der Fußabdruck verdeutlicht es: Schon 1987 hat der ökologische Fußabdruck der Menschheit die Regenerationsfähigkeit der Erde zum 1. Mal überschritten. Es werden also mehr Ressourcen verbraucht, als wieder gebildet werden können. Der amerikanische Lebensstil entspricht einer Weltbevölkerung von 1,4 Milliarden. Derzeit (2010) liegt der Ressourcenverbrauch um ein Drittel über den Kapazitäten der Erde.
Unser Umweltverbrauch geht also über ein nachhaltiges Maß hinaus. Indem wir in Deutschland Ressourcen übernutzen, rauben wir anderen Menschen und künftigen Generationen Entwicklungsmöglichkeiten. Wenn alle Menschen auf der Erde so viel Energie und Rohstoffe verbrauchen würden wie wir in Deutschland, bräuchten wir stattdessen zwei oder drei Planeten – Wir haben jedoch nur eine!
Grenzen der Fußabdruck-Messung: Für eine zukunftsfähige Welt braucht es mehr als einen maßvollen Ressourcenverbrauch: Menschenrechte, Artenvielfalt, soziale Gerechtigkeit werden so nicht gemessen. Hier finden Sie Kommentare zu zwei Fußabdruckrechnern (Flächenverbrauch: mein-fussabdruck.at und CO2-Emissionen: Umweltbundesamt). Auch wenn wir unseren Lebensstil durch die Fragen vielleicht nicht adäquat gewürdigt sehen, so geben diese uns doch Anlass zum Nachdenken und Anregungen für Veränderung.
Bild: C. Kellner, CC-Lizenz