Poli­zei­ein­satz gegen den „Kreuz­weg für die Schöp­fung” — Schloß Oberwerries

Quel­len­an­ga­be: “Kreuzweg-Gorleben-Garzweiler.de”

Inzwi­schen ist der „Kreuz­weg für die Schöp­fung zu Ende” gegan­gen. Neben vie­len posi­ti­ven Erleb­nis­sen, hin­ter­lässt beson­ders eines einen bit­te­ren Nachgeschmack. 

Hier ein Erfah­rungs­be­richt zu einem Poli­zein­ein­satz bei Hamm am 23. Juli

  • Nach der Über­nach­tung in der katho­li­schen Ste­pha­nus-Gemein­de in Beckum sind wir zum Früh­stück mit Dia­kon Mar­tin Gütt­ner (2. von rechts) in die evan­ge­li­sche Chris­tus-Kirch­ge­mein­de eingeladen.
  • Dia­kon Mar­tin Gütt­ner hält heu­te auch die Mor­gen­an­dacht in der Kirche.

Es soll eine ruhi­ge und gemüt­li­che Etap­pe durch die Natur wer­den. Und anfangs ist sie das auch.

  • Bei Schloß Ober­wer­ries set­zen wir mit einer hand­ge­zo­ge­nen Fäh­re über die Lippe.
  • Auf der ande­ren Sei­te, vor dem Schloß war­tet unser Ver­sor­gungs­fahr­zeug mit der Essen, Trin­ken und Pausenbänken…
  • … außrdem erwar­tet uns hier die Poli­zei, die uns abspricht, eine reli­giö­se Ver­an­stal­tung zu sein. Sie erklä­ren uns zur nicht ange­mel­de­ten ille­ga­len Demons­tra­ti­on. Und sie kün­di­gen an, dass sie uns auf­hal­ten wer­den, wenn wir ver­su­chen weiterzugehen.
  • Wir sagen ihnen, dass wir jetzt ohne­hin erst­mal Rast machen, und sie die Zeit bit­te dazu nut­zen sol­len, sich zu erkun­di­gen, wer wir sind. Ihre Kol­le­gen sol­len auf unser Hom­pa­ge (die­se hier) gehen, die Bil­der der Blog­bei­trä­ge und die Lis­te unse­rer Unterstützer*innen anse­hen. Par­al­lel dazu ver­su­chen wir, die Pfarrer*innnen der Gemein­den, bei denen wir bis­her waren, tele­fo­nisch zu errei­chen, damit sie sich bei der Poli­zei Hamm für uns einsetzen.
  • Der Fah­rer des Begleit­fahr­zeugs, Micha­el Fried­rich, hat­te zu die­sem Zeit­punkt der Poli­zei schon sei­ne Per­so­na­li­en gege­ben und sich als einer der Mitorganisator*innen und inha­ber die­ser Home­page zu erken­nen gege­ben, auf die er die Poli­zei auch schon hin­ge­wie­sen hatte.
  • Die Poli­zei scheint an der emp­foh­le­nen Inter­net­re­cher­che nicht inter­es­siert zu sein. Statt des­sen erklärt sie unse­re Pau­se zur nicht ange­mel­de­ten und damit ille­ga­len poli­ti­schen Versammlung.
  • Wir begin­nen eine Andacht, und ver­su­chen par­al­lel dazu, wei­ter mit der Poli­zei fried­lich zu reden und pas­to­ra­len Bei­stand herbeizutelefonieren.
  • Zitat der Poli­zei: “Dann holen wir eben eine Hun­dert­schaft und räu­men Sie hier ab.”
  • Negen Jan­sen von “Die Kirche(n) im Dorf las­sen” hält eine Andacht zum dies­jäh­ri­gen Hun­ger­tuch von Mise­re­or und Brot für die Welt, das künst­le­risch ver­frem­det den von der Poli­zei gebro­che­nen Fuß eines chi­le­ni­schen Schul­jun­gen zeigt, der dafür demons­trier­te in in die Schu­le gehen zu können.
  • Die Poli­zei bean­stan­det unter ande­rem sowohl die­ses Hun­ger­tuch als auch das Zitat von Papst Fran­zis­kus, “Die­se Wirt­schaft tötet”, als ein­deu­tig poli­tisch und kei­nes­falls reli­gi­ös und sofort zu ent­fer­nen.
    Und zwar auch, nach­dem sie auf den Auf­druck “Mise­re­or – Brot für die Welt” auf dem Hun­ger­tuch und die Quel­le des Zita­tes, Papst Fran­zis­kus, hin­ge­wie­sen wurden.
  • Aus der Andacht her­aus will die Poli­zei die Per­so­na­li­en von Jonas, dem “Kreuz­trä­ger” fest­stel­len. Als die­ser sich nach län­ge­rer Dis­kus­si­on zum VW-Bus wen­det, um sei­nen Per­so­nal­aus­weis zu holen, wird er von Poi­zis­ten umringt. Einer der Poli­zis­ten: “Den sepa­rie­ren wir!”
  • Die Andacht bil­det dar­auf hin einen Kreis um die Poli­zis­ten, und singt den Tai­ze-Gesang “Blei­bet hier, und wachet mit mir…”
  • Von die­ser Pha­se des Gesche­hens hat die­ser Blog der­zeit lei­der kei­ne Bil­der, weil die Poli­zei das Foto­gra­fie­ren erfolg­reich verhinderte.
  • Die Pil­ger­grup­pe ver­sam­mel­te sich sin­gend vor dem VW-Bus, in dem Jonas sitzt und des­sen Türen die gan­ze Zeit demon­sta­tiv offenblieben.
  • Die Poli­zei wei­ger­te sich, Tele­fo­ne von uns enge­gen­zu­neh­men, auf denen uns meh­re­re Pfarrer*innen bei­der Kon­fes­sio­nen anrie­fen, und baten an die Poli­zei wei­ter­ge­reicht zu werden.
  • Unser Ange­bot an die Pol­zei, ihnen den Per­so­nal­aus­weis unse­res Kreuz­trä­gers zu geben, wenn er wäh­rend der Per­so­na­li­en­fest­stel­lung bei der Pil­ger­grup­pe blei­ben dür­fe, wur­de abgelehnt.
  • Statt­des­sen wur­den wei­ter Poli­zei­kräf­te herbeigerufen.
  • Schließ­lich wur­de unter aus­drück­li­cher Andro­hung des Ein­sat­zes von Pfef­fer­spray (einer der gro­ßen Pfef­fer­spray­er im Bild unten links) ein “Zugriff” orga­ni­siert und durchgeführt.
  • Bei die­sem Zugriff wur­den ein Rent­ner­paar von “Chris­ti­ans von Future Aachen” so hef­tig auf den Asphalt gesto­ßen, dass  Bea­te ein Loch im Kopf davon trug, das wir spä­ter in Hamm ärzt­lich auf­neh­men las­sen konn­ten. Wäh­rend der Autor die­se Zei­len schreibt, fährt die Ärz­tin mit ihr ins Kran­ken­haus um ein CT machen zu las­sen. Ihr Ehe­mann Ger­man erlitt nach der­zei­ti­gem Kennt­nis­stand des Autors nur einen Schock.
  • Unse­re Bit­te an die Poli­zei, einen Sani­tä­ter für die am bewußt­los Boden lie­gen­de Rent­ne­rin zu besor­gen wur­de barsch abgelehnt.

Auf dem nächs­ten Bild dis­ku­tiert im Hin­ter­grund der bekann­te Wald­päd­ago­ge Micha­el Zobel mit der Polizei.

Auf die­sem Bild wird der 62 jäh­ri­ge Micha­el Zobel in Hand­schel­len zur Per­so­na­li­en­fest­stel­lung abge­führt, wäh­rend im Vor­der­gund die Köp­fe von Alten­pfle­ge­rin Sabi­ne Fried­rich und Ger­man zu sehen sind, die bei sei­ner auf dem Boden lie­gen­den Ehe­frau Bea­te ers­te Hil­fe leis­ten. Die Poli­zei wei­ger­te sich aus­drück­lich, ers­te Hil­fe zu leisten.

Erst als der katho­li­sche Pas­tor Lud­ger Schlot­mann aus Beckum (im Bild links) ein­trifft, ent­spannt sich die Lage lang­sam. Kurz dar­auf kommt auch sei­ne evan­ge­li­sche Kol­le­gin, deren Namen der Autor in Auf­re­gung lei­der ver­ges­sen hat, dazu. 

Die Poli­zei bricht die Durch­su­chung des Begleit­fahr­zeugs ab und beschlag­nahmt dabei ein Han­dy. Und zwar ohne Beschlag­nah­me­pro­to­koll. In den Hän­den der Poli­zis­ten sind das beschlag­nahm­te Han­dy und Pfef­fer­spray zu sehen.

  • Schließ­lich erkun­digt sich nach viel zu lan­ger Zeit auch die Poli­zei bei dem Ren­ter­paar von “Chris­ti­ans for Future Aachen”, ob sie einen Sani­tä­ter brauchen.
  • Bei­de, wei­gern sich, mit der Poli­zei mit­zu­ge­hen und wer­den statt­des­sen von Pfar­rer Schlot­mann nach Hamm gefahren.

Dem Rest der Pil­ger­grup­pe wird jetzt erlaubt, ihren Kreuz­weg wei­ter zu gehen. Aber das Mit­füh­ren und Zei­gen von poli­ti­schen Fah­nen und Trans­pa­ren­ten wird aus­drück­lich ver­bo­ten.
Auch das Mise­re­or Hun­ger­tuch und das Papst Fran­zis­kus Zitat. Wir gehen als geschlos­se­ne Grup­pe nach Hamm. Die Fahr­zeu­ge blei­ben an Ort und stel­le, weil die Fahr­zeug­schlüs­sel auf der Poli­zei­wa­che in Hamm sind. Wäh­rend wir unter­wegs sind, wird unser Kreuz­trä­ger Jonas aus dem Poli­zei­ge­wahr­sam entlassen.

Für die Poli­zei: Hier zei­gen wir die uns ver­bo­te­nen Transparente.