Afghanistan-Resolution der Süddeutschen Jährlichen Konferenz der EmK

Von Militär- zu Friedenspolitik

Die Süddeutsche Konferenz sowie im ähnlichen Wortlaut auch die Ostdeutsche Jährliche Konferenz der Evangelisch-methodistischen Kirche in Deutschland verabschiedeten 2008 Resolutionen an die Adresse der Abgeordneten des Deutschen Bundestags. Darin werden diese aufgefordert, endlich eine radikale Kehrtwendung in der Afghanistan-Politik zu vollziehen. Die bisherige Politik setzt auf militärische Lösung, ganz im Sinn der US-amerikanischen Leitlinie des Kriegs gegen den Terror. Sie ist auf der ganzen Linie gescheitert, weil es ihr nicht gelang, die Bevölkerung für diese Ziele zu gewinnen.

Kernpunkt der Resolution ist es, stabile Verhältnisse auf der Basis eines soliden Wiederaufbaus der gesellschaftlichen Infrastruktur herzustellen und sich konsequent von der militärischen Konfliktlösung zu verabschieden.

Inzwischen – Anfang des Jahres 2010 – spricht man zwar viel vom Aufbau, doch den Worten folgten kaum Taten. Im Gegenteil: Der Anbau von Mohn zur Rauschgiftherstellung verbreitete sich inzwischen auf alle Provinzen. Die wirtschaftliche Lage der Bevölkerung verbesserte sich nicht. Die Gewalt der Taliban nahm zu. Die Regierung, von Korruptionsvorwürfen erschüttert und durch Wahlfälschung an die Macht gekommen, genießt immer weniger Rückhalt. Jedes Jahr verlangen die USA von ihren Alliierten, dass sie mehr Soldaten für die „kriegsähnlichen Handlungen“ bereitstellen. Die militärische Präsenz soll ohne konkrete Abzugsperspektive verstärkt werden!

In ihrer Neujahrspredigt 2010 erregte die Ratsvorsitzende der EKD, Bischöfin M. Käßmann, mit ihren klaren Worten gegen das militärische Denken im Afghansistan-Konflikt den Zorn von Politikern. Doch sie hat Recht mit ihrer Aussage „Nichts ist gut in Afghanistan!“

Lesen Sie den Text der Resolution. Er hat nichts von seiner Aktualität verloren.

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