Für eine Atom­waf­fen­freie Welt

Gegen Atom­waf­fen in Deutschland

Im Jahr 1960 fand der ers­te deut­sche Oster­marsch statt, der sich damals schwer­punkt­mä­ßig gegen US-Trä­ger­ra­ke­ten für Atom­waf­fen rich­te­te. Im Jahr 2010 ver­knüpft sich die­se Akti­ons­form mit der immer noch aktu­el­len For­de­rung nach einer atom­waf­fen­frei­en Welt. Die Über­prü­fungs­kon­fe­renz zum Atom­waf­fen­sperr­ver­trag im Mai 2010 in New York muss genutzt wer­den, um die Atom­mäch­te zu sub­stan­ti­el­len Abrüs­tungs­schrit­ten zu veranlassen.

Die EmK schloss sich bereits in den 80er Jah­ren der For­de­rung nach Abschaf­fung der Atom­waf­fen an. Die Bischö­fe setz­ten sich in ihrer Schrift In Defen­se of Crea­ti­on. The Nuclear Cri­sis and a Just Peace (1986)“ vehe­ment für die Besei­ti­gung der Atom­waf­fen ein, in dem Bewusst­sein, dass Nukle­ar­waf­fen die Erde und all ihre Bewoh­ner in eine trost­lo­se Wüs­te von Schutt und Asche ver­wan­deln kön­nen. Sie bekräf­ti­gen die­se Hal­tung im Bischofs­brief (vom Nov. 2009) und vor allem im dazu­ge­hö­ri­gen Grundlagendokument.

Im Jahr 2007 erging ein ein­dring­li­cher Auf­ruf von vier „Patri­ar­chen des kal­ten Kriegs“ (Geor­ge Schultz, Hen­ry Kis­sin­ger, Sam Nunn und Wil­liam Perry),

  • sämt­li­che Atom­waf­fen zu besei­ti­gen, den Atom­waf­fen­sperr­ver­trag zu erneuern,
  • alle Atom­waf­fen­ar­se­na­le der Nukle­ar­mäch­te zu beseitigen,
  • das umfas­sen­de Ver­bot von Nukle­ar­ver­su­chen zu ratifizieren
  • und sich inter­na­tio­nal gemein­sam um die Abschaf­fung aller Atom­waf­fen in über­prüf­ba­ren Schrit­ten zu bemühen.

Prä­si­dent Oba­ma mein­te dazu nach sei­nem Amts­an­tritt „Yes, we can“. Es ist mög­lich, mei­nen also sogar Real­po­li­ti­ker. Doch wol­len sie — wir — auch? 

Wir in Deutsch­land: In Büchel in der Eif­fel sind noch immer US-Atom­waf­fen sta­tio­niert (mehr Infor­ma­tio­nen z. B. bei Unse­re Zukunft – atom­waf­fen­frei). Die Ame­ri­ka­ner signa­li­sier­ten ihre Bereit­schaft, die Waf­fen abzu­zie­hen, doch die deut­schen Regie­run­gen der letz­ten 10 Jah­re wur­den nicht tätig. Es ging ihnen um ato­ma­re Teil­ha­be, d. h. Mit­spra­che bei Ent­schei­dun­gen in der NATO, da sich die­se Waf­fen ja auf deut­schem Boden befänden.
Die schwarz-gel­be Regie­rung lös­te ihre Ver­spre­chun­gen im Koali­ti­ons­ver­trag nicht ein. Auf dem NATO-Gip­fel im Mai 2012 erreich­te man kei­nen Kon­sens über den Abzug. Statt­des­sen sah das Bünd­nis die Not­wen­dig­keit für eine von den USA geplan­te Betriebs­zeit­ver­län­ge­rung der B61-Bom­be, die auch in der Eifel sta­tio­niert ist. Aller­dings soll die­se Bom­be grund­le­gend moder­ni­siert wer­den, sodass sie zu einer ziel­ge­rich­te­ten Prä­zi­si­ons­waf­fe wird. Dann ent­stün­de eine neue Waf­fe, was eigent­lich die US-Mili­tär­dok­trin ver­let­zen wür­de. 10 Mil­li­ar­den Dol­lar wol­len die USA auf die­se Wei­se aus­ge­ben und so den Rüs­tungs­wett­lauf wei­ter for­cie­ren. Kir­chen und Frie­dens­be­we­gung sagen dazu nein:
Her­stel­lung, Ver­brei­tung und Ein­satz von Atom­waf­fen sind ein Ver­bre­chen gegen die Mensch­heit. Und jeg­li­che Poli­tik ato­ma­rer Teil­ha­be – und sei sie auch noch so ver­steckt – macht sich mitschuldig!

Von die­ser The­se geht auch der Ent­wurf für eine Nukle­ar­waf­fen­kon­ven­ti­on aus, abge­fasst von drei Orga­ni­sa­tio­nen – IPPNW. IALA­NA und INE­SAP – ein­ge­reicht 1997 von Cos­ta Rica bei den Ver­ein­ten Natio­nen, inzwi­schen von der UNO ver­öf­fent­licht. Lesen Sie mehr dar­über in die­sem Arti­kel.

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