Paris ist vor­bei — los geht’s!

Am 12. Dezem­ber haben fast 200 Län­der in Paris das ers­te umfas­sen­de Welt­kli­ma­ab­kom­men der Geschich­te unter­schrie­ben. Dar­in ste­hen eini­ge sehr gute Zie­le, z.B. wird 1.5°C als wün­schens­wer­te Gren­ze der Kli­ma­er­wär­mung erwähnt (alles dar­über führt u.a. zum Unter­ge­hen vie­ler Insel­staa­ten), es wur­de ver­ein­bart, dass alle fünf Jah­re die natio­na­len Kli­ma­zie­le aller Staa­ten über­prüft wer­den (das soll sicher­stel­len, dass die­se immer ambi­tio­nier­ter wer­den), und obwohl das Wort „Dekar­bo­ni­sie­rung“ so nicht im Ver­trags­text steht, wird dar­in deut­lich, dass spä­tes­tens nach 2050 fos­si­le Ener­gie­trä­ger wie Koh­le, Öl und Gas kaum noch ver­wen­det wer­den sol­len – eine wich­ti­ge Vor­aus­set­zung für das Errei­chen der 1.5°C Grenze.

Der Kli­ma­ver­trag hat aber einen gro­ßen Haken: Es wur­den kaum Wege ver­ein­bart, wie die genann­ten Zie­le erreicht wer­den kön­nen. Der bri­ti­sche Umwelt­ak­ti­vist Geor­ge Mon­bi­ots fasst es so zusam­men: „Der Ver­trag ist im Ver­gleich zu dem, was hät­te sein kön­nen, ein Wun­der. Im Ver­gleich aber zu dem, was hät­te sein müs­sen, ist er ein Desas­ter.“ Mit dem Ver­trag allein wird nicht auto­ma­tisch ein Zustand von Gerech­tig­keit her­ge­stellt, geschwei­ge denn der Kli­ma­wan­del gestoppt. Es liegt jetzt an der Zivil­ge­sell­schaft, die Regie­run­gen der Welt immer wie­der an das zu erin­nern, wozu sie sich ver­pflich­tet haben.

Kon­kret kön­nen wir als Kir­che nach Wegen suchen, wie wir eine Dekar­bo­ni­sie­rung bis spä­tes­tens 2050 unter­stüt­zen kön­nen. Eine Metho­de wäre das Abzie­hen von Inves­ti­tio­nen in fos­si­le Ener­gie­trä­ger und das inves­tie­ren in rege­ne­ra­ti­ve Ener­gien. Das soge­nann­te Dive­st­ment ist bei­des: Ein Signal, dass die För­de­rung von fos­si­ler Ener­gie unver­ant­wort­lich ist und ein Mit­tel dazu, dass Koh­le, Öl und Gas im Boden bleibt und eine Begren­zung auf 1.5°C mög­lich macht.

Es wird bei den Kli­ma­ver­hand­lun­gen aber auch deut­lich, dass trotz gro­ßer Anstren­gun­gen ein „wei­ter-so“ der wachs­tums­ge­trie­be­nen Gesell­schaft nicht mög­lich ist. Die indus­tria­li­sier­ten Län­der haben ihr Treib­haus­gas-Bud­get bei wei­tem aus­ge­reizt. Eine fai­re Ver­tei­lung ist nur hin­zu­be­kom­men, wenn wir unser Kon­sum­ver­hal­ten und unse­re Lebens­wei­se ändern. Die Kir­che kann einen Bei­trag leis­ten, indem sie den Dia­log um eine „Ethik des Genug“ vor­an­treibt: Wie schaf­fen wir es, dass alle Men­schen ein wür­di­ges Leben füh­ren kön­nen, ohne die Res­sour­cen zukünf­ti­ger Genera­tio­nen zu verbrauchen? 

Ein Grund­ele­ment der Metho­dis­ti­schen Kir­che ist die Kon­ne­xio, die welt­wei­te Ver­bun­den­heit der Metho­dis­ten: Wer dazu gehört, gehört über­all dazu. Damit sind man­che Mit­glie­der unse­rer Kir­che Opfer des Kli­ma­wan­dels, wäh­rend ande­re zum Kli­ma­wan­del bei­tra­gen. Ein Span­nungs­ver­hält­nis, das zum Aktiv­wer­den motiviert. 

Hier gibt es unter­schied­li­che Mei­nun­gen zum Klimavertrag:

Text: Dani­el Oberg­fell, Bild: Flickr

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